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scanacs-Insights: agile Softwareentwicklung nach Scrum

Pokern auf Arbeit? Klingt genau so abwegig wie, dass der Chef in Taucherausrüstung samt Brille und Flossen auf Arbeit erscheint. Auch wenn letzteres eine amüsante Idee wäre, so ist es bislang noch nicht vorgekommen. Gepokert wird bei uns allerdings ziemlich regelmäßig – zwar nicht um Geld oder darüber, wer als nächstes mit Tauchflossen auf Arbeit erscheinen muss, sondern um eine realistische Einschätzung der anstehenden Aufgaben.

Denn bei scanacs arbeiten wir in Anlehnung an Scrum. Die „Scrum Methode“ verbildlicht das konzentrierte Arbeiten in Phasen. Das enge und selbst organisierte Zusammenarbeiten im Team zeichnet sich durch ein iteratives Vorgehen aus. Um in einem dynamischen Umfeld flexibel auf Änderungen reagieren zu können, wird in kurzen, definierten Arbeitszyklen, den sogenannten „Sprints“ gearbeitet. Darüber hinaus beinhaltet Scrum eine Reihe an regelmäßigen Meetings. Die Scrum Methode ist eine beliebte Arbeitsweise in jungen Unternehmen, um Agilität sicher zu stellen. Vor allem in Software-Unternehmen, aber mittlerweile auch darüber hinaus, gehören agile Methoden zum Arbeitsalltag. So orientiert sich auch die Scrum Methode an einem agilen Projektmanagement-Framework.

Bei scanacs arbeiten wir in 2-wöchigen Sprints. Teil eines Sprints sind eine teaminterne Sprintplanung, ein teamübergreifendes Sprintmeeting inklusive einer Sprint-Review und -Retrospektive sowie das Planning-Poker, die Dailys und Weeklys. Im Folgenden geben wir einen exklusiven Einblick in unsere Arbeitsweise sowie Meetingstruktur und verraten, warum der Chef vielleicht doch demnächst im Taucher-Outfit am Pokertisch sitzt.

Sprintplanung:

Die Sprintplanung bildet den Auftakt für einen Sprint – also die kommenden zwei Wochen. Dabei wird geplant, was die Ziele des kommenden Zyklus sind und welche Aufgaben dafür erledigt werden müssen. Dieses Meeting findet in jedem Team intern statt.

Zur Aufgabenverteilung nutzen wir eine Projektmanagement-Software, in der wir für die einzelnen Aufgaben sogenannte „Tickets“ anlegen können. Ein Ticket enthält unter anderem eine eindeutige Beschreibung der Aufgabe, den Arbeitsumfang sowie Teilaufgaben und ist jeweils einer oder einem hauptverantwortlichen Mitarbeitenden zugeordnet.

Eine Voraussetzung dafür, dass ein Ticket für den nächsten Sprint als To-Do geplant werden kann, ist eine Aufwandsschätzung im Vorfeld. Schätzungen sind für die Sprintplanung unverzichtbar. Das Team gibt im Voraus Prognosen für den Arbeitsaufwand einer Aufgabe ab, um eine realistische Erwartungshaltung und Planung zu ermöglichen. Dafür nutzen wir eine verbreitete Schätzmethode: das sogenannte „Planning-Poker“.

Planning-Poker:

Unser Planning-Poker läuft folgendermaßen ab: Alle Teilnehmenden erhalten je ein Karten-Set mit den Zahlen 0, 0.5, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 20, 40, 100 sowie einer Fragezeichen-Karte und einer Karte, auf der eine Kaffeetasse abgebildet ist. Die Zahlenkarten verdeutlichen den Arbeitsaufwand in Stunden, der hinter einer Aufgabe steht.  Für jedes Ticket wird der Arbeitsaufwand gemeinsam abgeschätzt, indem die Aufgabe vorgestellt wird und die Teilnehmenden eine Einschätzung durch Ablegen der entsprechenden Zahlenkarte abgeben. Die Fragezeichen-Karte würde zum Einsatz kommen, wenn man sich unsicher ist oder keine Schätzung abgeben will. Die Kaffeetassen-Karte steht für den Vorschlag, eine Pause zu machen.

Hat jeder eine Zahlenkarte abgelegt, wird diskutiert, argumentiert und sich auf eine Zahl geeinigt. Diese wird anschließend als sogenannter „Story-Point“ dem Ticket – also der Aufgabe – zugeordnet und in der Projektmanagement-Software als Arbeitsaufwand erfasst. Auf diese Weise wird der Zeitaufwand in Stunden für alle Aufgaben möglichst realistisch geschätzt und alle beteiligten Akteure sowie mit der Aufgabe in Verbindung stehende Zwischenschritte in Betracht gezogen.

Sprintmeeting:

Auf die Sprintplanung folgt das Sprintmeeting. Dieses markiert bei uns im Unternehmen das Ende des aktuellen Sprints und gleichzeitigen den Beginn des neuen. Dafür stellt jedes Team in der Sprint-Review die Highlights sowie erreichten Ziele der vergangenen zwei Wochen vor und reflektiert anschließend in der Sprint-Retrospektive, was gut lief und was noch optimiert werden könnte. Am Ende des Sprint-Meetings erfolgt ein Ausblick auf die kommenden zwei Wochen, indem die Ergebnisse der Sprintplanung vorgestellt werden.

Daily & Weekly:

In kurzen täglich stattfindenden sowie wöchentlichen Meetings klären wir teamintern und teamübergreifend operative Fragestellungen, bewerten aktuelle Aufgaben und informieren über externe Ereignisse. Vor dem Hintergrund der gesetzten Sprint-Ziele hilft uns das dabei, den Fokus zu behalten, Synergien zu erkennen und rasch agieren zu können.

 

 

Das Arbeiten nach Scrum bietet eine hohe Transparenz für alle Teammitglieder. Durch die ständigen Feedbackschleifen und Reflexionen entsteht ein kontinuierlicher Lernprozess. So können Probleme frühzeitig erkannt und Risiken minimiert werden. Der enge und regelmäßige Austausch im Team und darüber hinaus trägt aktiv zu einem starken Teamgefühl bei und ermöglicht es uns, agil zu arbeiten. Letztlich ist das Bild vom Chef in Taucherausrüstung vielleicht doch nicht so abwegig. Denn auch beim Tauchen sollte man im Vorfeld abschätzen, wie lang die Luft ausreicht bis einem die Puste ausgeht.

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