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E-Rezept: eGK als Gamechanger

In Kürze bieten Krankenkassen einen weiteren bequemen Weg zur Einlösung von E-Rezepten für Ihre Versicherten an. Denn bald soll die elektronische Gesundheitskarte als dritter Einlöseweg für E-Rezepte an den Start gehen. Damit wird eine breitere Akzeptanz des neuen, digitalen Rezepts sowie eine deutlich höhere E-Rezept-Quote erwartet. Bislang können Versicherte elektronische Rezepte über die E-Rezept-App der Gematik sowie als Papierausdruck einlösen. Um die Breitennutzung zu fördern, entwickelte die Gematik eine weitere massentaugliche und für alle leicht bedienbare Lösung: Das Übertragen des E-Rezepts von der Arztpraxis in die Apotheke über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) als Authentifizierungsschlüssel.

Versicherte haben nun also die Möglichkeit beim Einlösen Ihres elektronischen Rezepts zwischen der E-Rezept-App der Gematik, einem Ausdruck in der Arztpraxis oder der Verwendung ihrer eGK in der Apotheke zu wählen. Für den alternativen Einlöseweg per eGK verschreiben Ärztinnen und Ärzte die erforderlichen Medikamente per E-Rezept und speichern dieses in der von der Gematik bereitgestellten sicheren Telematikinfrastruktur (TI) ab. Zur Verordnung ist es nicht zwingend erforderlich, die eGK einzustecken, es genügt die Versichertennummer. Zum Einlösen in der Apotheke wird lediglich die elektronische Gesundheitskarte mit mikroprozessorbasiertem Chip benötigt, welcher komplexe Verschlüsselung ermöglicht und somit die Bedingungen für eine datenschutzkonforme Nutzung der Telematikinfrastruktur schafft.

Bis Mitte des Jahres 2023 soll dieses nun bundesweit flächendeckend verfügbar sein. Die Gematik, die Dienstleister der Krankenkassen und die Apothekenverwaltungssysteme arbeiten aktuell an der Umsetzung. Hierfür sind technische Anpassungen am E-Rezept-Fachdienst, dem Versichertenstammdaten-Management (VSDM++) und der Apothekensoftware notwendig, jedoch keine Updates für Konnektoren zur Verbindung mit der Telematikinfrastruktur.

Derzeit wird das VSDM++  über die Fachdienste der Kassen umgesetzt, um das Stecken der eGK in den Apotheken zu ermöglichen. Durch den Konnektor erfolgt dann ein Abgleich mit diesem VSDM++. Gleichzeitig wird ein Zeit-Stempel erzeugt, der dokumentiert, dass die Patientin oder der Patient tatsächlich in der Apotheke ist.

Die Bereitstellung der neuen Funktion zum Auslesen von E-Rezepten über die eGK in der Apotheke ist ein wichtiger Schritt im Rollout des E-Rezepts und somit ein weiterer Meilenstein in der sicheren Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Es ist davon auszugehen, dass mit dem Start des eGK-Verfahrens auch die Anzahl eingelöster E-Rezepte deutlich ansteigen wird. Apotheken sind bereits seit vergangenem Jahr in der Lage diese zu verarbeiten. Versicherte haben nun mehrere Möglichkeiten, Ihr elektronischen Rezepte in der Apotheke Ihrer Wahl einzulösen und müssen dafür nicht zwingend vorab eine Arztpraxis aufsuchen.

Nun gilt es auch auf Seiten der Kostenträger sich auf die digitale Transformation vorzubereiten und Prozesse anzupassen, um mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten oder – wie es einige Krankenkassen bereits vormachen – ihm voraus zu eilen.

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