Im Rahmen der Gesprächsreihe „Treffpunkt Direktabrechnung – Expertise und Dialog“ auf der expopharm 2025 haben wir mit Apotheker Thomas Wagner gesprochen. Er führt vier Apotheken in Erlangen mit über 70 Mitarbeitenden und nutzt seit einiger Zeit die scanacs-Direktabrechnung. Im Gespräch berichtet er über seine Erfahrungen, spürbare Veränderungen im Apothekenalltag und seine Wünsche für die digitale Zukunft der Rezeptabrechnung.
scanacs: Herr Wagner, Sie leiten vier Apotheken in Erlangen. Was sind Ihre zentralen Aufgaben im Alltag?
Thomas Wagner: Ich bin Inhaber und trage die wirtschaftliche Verantwortung für unsere Apotheken. Mir ist wichtig, dass wir wirtschaftlich stabil bleiben und gleichzeitig ein gutes Arbeitsumfeld schaffen. Denn nur mit gesunden, zufriedenen und motivierten Mitarbeitenden macht die Arbeit Spaß – und das ist entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein.
scanacs: Sie haben sich früh für die scanacs-Direktabrechnung entschieden. Gab es für Sie besondere Aha-Momente bei der Einführung?
Thomas Wagner: Ja, der größte Aha-Moment war tatsächlich die Einfachheit des Systems. Die Übersichtlichkeit ist enorm – ich sehe auf einen Blick, wie der Status jedes Rezepts ist, wo es hängt und was bereits abgerechnet wurde. Durch die Vernetzung mit der Warenwirtschaft und der Buchhaltung sparen wir enorm viel Zeit und reduzieren manuelle Arbeitsschritte.
scanacs: Wie hat sich der Apothekenalltag dadurch verändert?
Thomas Wagner: Die Zusammenarbeit mit scanacs ist sehr partnerschaftlich. Ich habe feste Ansprechpartner, und meine Anliegen oder Anregungen werden ernst genommen. So entwickeln wir das Produkt gemeinsam weiter. Im Alltag spüre ich vor allem, dass durch die Automatisierung von der Warenwirtschaft bis zur Krankenkasse deutlich weniger administrativer Aufwand entsteht – und das schafft echte Entlastung für mein Team.
scanacs: Spüren Sie auch in den nachgelagerten Prozessen, etwa in der Buchhaltung, Veränderungen?
Thomas Wagner: Absolut. Die Abrechnungen werden automatisch an die Buchhaltung weitergeleitet, sodass mein Steuerberater die Daten nur noch abgleichen muss. Obwohl wir mit jeder Krankenkasse einzelne Rechnungen schreiben, läuft alles digital durch. Meine Hauptaufgabe ist heute das Monitoring – ich überprüfe nur noch die Prozesse und steuere gezielt die Liquidität.
scanacs: Stichwort Liquidität – Wie hat sich diese mit der Direktabrechnung verändert
Thomas Wagner: Die Veränderung ist enorm. Durch die wöchentliche Abrechnung – bei uns unter anderem mit der Siemens-Betriebskrankenkasse – erhalten wir unser Geld bis zu fünf Wochen früher als zuvor. Das verbessert die Liquiditätssteuerung deutlich. Je mehr Krankenkassen sich anschließen, desto stabiler wird dieses System für alle Apotheken.
scanacs: Wie hat Ihr Team den Umstieg erlebt?
Thomas Wagner: Unsere Mitarbeitenden wurden von scanacs intensiv geschult und sehr gut in die neuen Prozesse eingeführt. Besonders geschätzt wird die persönliche Betreuung und die kurzen Kommunikationswege. Die Kolleginnen und Kollegen in der Rezeptkontrolle übernehmen große Verantwortung – und fühlen sich durch die enge Zusammenarbeit mit scanacs bestens unterstützt.
scanacs: Wenn Sie an die Zukunft der Apotheken denken – welche technologischen oder politischen Entwicklungen wünschen Sie sich?
Thomas Wagner: Ich wünsche mir vor allem eine Harmonisierung der Abrechnung. Ich arbeite derzeit im COMBI-DIRECT-Modell mit AZ Nord und scanacs, und auf Dauer wäre eine einheitliche Lösung aus einer Hand ideal. Außerdem fände ich es sinnvoll, elektronische Kostenvoranschläge direkt über die Plattform abwickeln zu können. Darüber hinaus wäre es ein großer Fortschritt, wenn Rezepte an der Kasse automatisch revisions- und retaxsicher verarbeitet würden – idealerweise durch die Integration der Krankenkassen-Prüfkataloge. Das würde beiden Seiten, also Apotheken und Kassen, enorme Kosten und Nachbearbeitung ersparen.
scanacs: Sie sind diese Woche als Referenzapotheker am scanacs-Stand auf der expopharm. Was können interessierte Apotheken von Ihnen erwarten?
Thomas Wagner: Ich teile meine Praxiserfahrungen ganz offen – mit allen Erfolgen, aber auch mit kritischen Punkten. Es geht mir darum zu zeigen, wie wir den Umstieg umgesetzt haben, worauf man achten sollte und wie sich die Liquidität konkret verbessert hat. Ich freue mich auf den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die sich für die Digitalisierung der Rezeptabrechnung interessieren. Ich stehe übrigens auch gern über die Messe hinaus für interessierte Kolleginnen und Kollegen als Ansprechpartner zur scanacs-Direktabrechnung zur Verfügung.
scanacs: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wagner.