3. E-Rezept-Summit am 21. Juni 2022

Nach zwei erfolgreichen E-REZEPT-SUMMITs 2021 mit jeweils über 1.000 Teilnehmer:innen bereiteten scanacs und das WIG2 Institut nun am 21. Juni 2022 dem E-Rezept zum dritten Mal eine virtuelle Bühne.

Inhaltlich gab es in diesem Jahr zwei Schwerpunkte. Teil 1 richtete sich an Fachpersonen und Expert:innen und klärte Fragen rund um den Status Quo zu Einführung und Betrieb des E-Rezeptes in Deutschland. Im zweiten Teil des Events widmeten wir uns allen praxisnahen Fragen rund um das E-Rezept für Anwender:innen. Im TV-Stil zeigten wir, was das neue, digitale Rezept kann und welche Veränderungen sich für Versicherte ergeben.

Teil 1 – Für Fachpersonen & Expert:innen

Der Erste Teil der Online-Veranstaltung richtete sich an alle fachlich Interessierten und Beteiligten im Umfeld des E-Rezepts – insb. an Apotheken, Krankenkassen, Krankenhäuser, Verordner:innen, IT-Software- und Dienstleistungsunternehmen, Politik oder Medienvertreter:innen.

In zwei Diskussionspanels beleuchteten Expert:innen des Gesundheitswesens das E-Rezept aus fachlicher Nutzersicht sowie technischer Prozesssicht.

Quo vadis, E-Rezept?

Moderation:

  • Frank Böhme (Geschäftsführer von scanacs)
  • Martin Blaschka (Leiter Netzwerk und Veranstaltungen am WIG2 Institut)

Grußworte:

  • Dr. Susanne Ozegowski (Leiterin Abteilung 5 Digitales und Innovation am Bundesministerium für Gesundheit)
  • Dr. Markus Leyck Dieken (Alleingeschäftsführer der gematik)

Keynote:

  • Hannes Neumann (Produktmanager E-Rezept bei gematik)

Als „Institution, von der ganz wichtige Impulse ausgehen“, lobte Dr. Susanne Ozegowski vom Bundesgesundheitsministerium den 3. E-Rezept-Summit in ihrem Grußwort vor dem Fachdialog. „Das E-Rezept ist eines der Leuchtturmprojekte der Digitalisierung des Gesundheitswesens“, stellte die Leiterin Digitales und Innovation im Bundesgesundheitsministerium gleich zu Beginn fest, „das wir alle gemeinsam zum Erfolg führen wollen“. Sie freue sich sehr über das Engagement aller Praxen, Apotheken, Softwarehersteller und Dienstleister, die an der aktuell noch laufenden bundesweiten Test- und Pilotphase teilnehmen, so Dr. Susanne Ozegowski: „Wir sind bisher sehr zufrieden damit, wie die Erprobung läuft, und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Qualitätskriterien jetzt in diesem Sommer erreichen werden.“

Dann bestätigte Frau Dr. Ozegowski den aktuellen Stand zum Rollout des E-Rezeptes. Einstimmig habe man mit allen Gesellschaftern der gematik beschlossen, die erste Stufe des E-Rezepts ab dem 1. September 2022 in den KV-Bezirken Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein starten zu lassen. Darüber hinaus könne aber das E-Rezept bereits heute bundesweit überall ausgestellt werden. „Ab dem 1. September werden auch die Apotheken schon flächendeckend in ganz Deutschland E-Rezepte annehmen“, betonte Ozegowski, die sich überzeugt zeigte, „das E-Rezept werde ein Erfolg, das uns auf unserem gemeinsamen Weg der digitalen Transformation unserer Gesundheitsversorgung voranbringen wird“. Zugleich machte sie deutlich, man wolle „nicht beim jetzigen E-Rezept stehen bleiben“. Ziel sei es, „Raum für neue Anwendungsmöglichkeiten und Angebote zu schaffen, von deren Mehrwert Patientinnen und Patienten profitieren, beispielsweise zur Stärkung der Arzneimitteltherapiesicherheit“.

In seinem anschließenden Grußwort präsentierte Dr. Markus Leyck Dieken, Alleingeschäftsführer der gematik, gleich zu Beginn die aktuellen Zahlen zum E-Rezept, die allen Beteiligten Mut machten: Zum Zeitpunkt des 3. E-Rezept-Summits sei „die 30.000er-Marke der eingelösten E-Rezepte“ überschritten worden. Die exakte Zahl zum 21. Juni 2022 lautete 35.173. „Und erkennbar ist, dass wir Ende Juli vermutlich auch 30.000 abgerechnete E-Rezepte haben werden.“, so Leyck Dieken.  Der 1. September 2022, an dem die Apotheken bundesweit in der Lage sein werden, das E-Rezept entgegenzunehmen, sei als Stichtag besonders wichtig. „Denn alle, die ein E-Rezept verschreiben, müssen den Menschen in Deutschland diese Versicherung geben können“, so Leyck Dieken, der zum Abschluss seines Grußworts die Prognose wagte: „Die Dimension des E-Rezepts wird die des papiernen Rezeptes rasch übersteigen.“

„Ausschüttung und Bezahlung der Rezepte funktioniert“

In seinem Impulsvortrag ordnete Hannes Neumann, Produktmanager E-Rezept bei der gematik, knapp ein Jahr nach dem Start der Pilotphase die Erfahrungen bei der Entwicklung und Umsetzung des E-Rezepts ein. Rund 30 Ärztinnen und Ärzte sowie mehrere Apotheken in Berlin/ Brandenburg hätten an dieser ersten Testphase teilgenommen.

Das Ziel sei in den ersten zwei bis drei Monaten des Tests gewesen, die Anwendungsfälle aufseiten der Ärzte wie auch der Apotheken durchzuspielen und zu ermitteln, ob die einzelnen Prozessschritte funktionieren, und zwar „von Ende zu Ende“, so Neumann.

Schnell sei bei allen Beteiligten der Wunsch entstanden, den regional begrenzten Versuch in die Fläche auszudehnen. Nach dem Wechsel an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums im November 2021 sei dann die Entscheidung gefallen, sich bundesweit zu öffnen. Bereits zum 1.12. sei dann die bundesweite Testphase eingeläutet worden, und der Fokus habe sich auf die reale Versorgung verlegt. Zwischenzeitlich seien mehr als 50 Systeme bei der KBV zertifiziert worden. Neben den Abrechnungszentren hätten auch die gesetzlichen Krankenversicherungen ein eindeutiges und klares Signal gegeben. „Sie sagten, dass es keinen Grund gäbe, warum ein gesetzlich Versicherter kein E-Rezept bekommen sollte“, berichtete Neumann.

Die Entscheidung für den bundesweiten Ansatz wurde im Dezember 2021 in Verbindung mit einer zunächst zeitlich unbefristeten Verlängerung des Testphase getroffen. „Wir werden das Ziel dieser Qualitätskriterien für die bundesweite Testphase jetzt in den nächsten ein, zwei Monaten erreichen und können damit zunächst einmal die Testphase offiziell abschließen“, kündigte Neumann auf dem 3. E-Rezept-Summit an.

Gemäß ihrem Auftrag für mehr Transparenz zum Testvorgehen sei die gematik in intensivere gemeinsame Tests mit allen Rechenzentren und Krankenkassen eingestiegen und damit in der Lage, zahlreiche Informationen bereitzustellen, erklärte Neumann. Neben dem TI-Score, die Selbstauskunft der Hersteller über die Teilnahme am E-Rezept, nannte er vorrangig das elektronische Testrezept mit Anleitung, um das lange von Ärzten und Apothekern gebeten wurde. Damit könne jeder Leistungserbringende selbst ausprobieren, ob die eigene Technik funktioniert.

„Von den bereits eingelösten 35.000 E-Rezepten wurden über 27.000 bereits in die Rechenzentren zur Abrechnung übergeben“, berichtete Neumann. Davon seien mit Stand Mitte Juni bereits 22.000 in der Abrechnung, die zeitnah an die Apotheken überweisen würden, sodass „nachweisbar auch die Ausschüttung und Bezahlung der Rezepte funktioniert“. Neumann ging davon aus, dass die Testphase zum August offiziell durch einen weiteren Gesellschafterbeschluss in der gematik abgeschlossen werde.

Nach dem erwähnten Beschluss der gematik soll das E-Rezept ab September 2022 verstärkt in den KV-Bezirken Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe eingeführt werden. Drei Monate später wird eine Ausweitung auf andere Regionen angestrebt: „Wir gehen davon aus, dass weitere sechs Bundesländer in den nächsten Monaten benannt werden, die zum Jahresende ebenfalls den Schritt gehen, in die regionale bzw. flächendeckende regionale Verbreitung einzusteigen“, erklärte Neumann, „alle anderen Bundesländer beginnen dann im nächsten Jahr ebenfalls.“

Ganz klar habe der Beschluss der gematik-Gesellschafter noch mal den Appell formuliert, dass alle Leistungserbringer, also alle Ärzte, Zahnärzte, aber auch alle Krankenhäuser aufgefordert seien, sich mit den Möglichkeiten des E-Rezepts vertraut zu machen.

Die wichtigste Botschaft dabei aber, so Hannes Neumann: „Alle Apotheken werden ab dem 1. September die E-Rezepte einlösen.“

Panel 1 – Das E-Rezept im Alltag

Moderation:

  • Dani Hildebrand (Impuls- und Strukturgeberin für Apothekeninhaber)

Speaker:innen:

  • Hannes Neumann (Produktmanager bei gematik)
  • Matthias Leu (Director Business Development bei CGM Group)
  • Robert Krüger (Landesbeauftragter Regionalverband Nord bei Deutscher Diabetiker Bund)
  • Sven Pannicke (Mitglied der Geschäftsleitung bei spectrumK)
  • Dr. med. Thomas Lipp (Vorstandsvorsitzender Hartmannbund LV Sachsen)
  • Stephan Torke (Inhaber Grund Apotheke)

Zum Auftakt des ersten Panels stellte sich bei einer Blitz-Umfrage unter dem Fachpublikum heraus, dass 84 Prozent noch keine Erfahrungen mit dem E-Rezept gemacht hatten. Aus Sicht des Krankenkassendienstleisters SpectrumK bestätigte jedoch Sven Pannicke im Gespräch mit Moderatorin Dani Hildebrand die positiven Erfahrungen, von Hannes Neumann, gematik. Von den in den vergangenen sechs Monaten durch SpectrumK im Verbund abgerechneten 1.100 E-Rezepten seien die meisten schon ausgezahlt. Die Abrechnung sei „technisch und fachlich einwandfrei“ gelaufen, so Pannicke, und auch die Zusammenarbeit zwischen den Apotheken vor Ort, den Apothekenrechenzentren und dem Team von SpectrumK habe ausgezeichnet funktioniert. „Das heißt, die Prozesskette und die Infrastruktur stehen an dieser Stelle“, so Pannickes Fazit.

Gar nicht zufrieden war Dr. Thomas Lipp, Hausarzt aus Leipzig und Vorsitzender des Hartmannbunds, mit der bisherigen Entwicklung. Es sei eine „Peinlichkeit“, dass man im 21. Jahrhundert in Deutschland noch immer über die Einführung des E-Rezepts diskutieren müsse, „das sollte seit vielen Jahren Standard sein“, so Lipp, der in seiner Praxis schon die Vorteile der elektronischen Verschreibung zu schätzen gelernt hat. Es entlaste Patientinnen und Patienten bei überflüssigen Wegen, und „es entlastet auch mich als Arzt“. Kein Verständnis zeigte Lipp für die Verweigerungshaltung mancher Kollegen. „Die sitzen alle zu Hause, holen sich den Wein und die Chips von Amazon und verweigern sich dem E-Rezept“, ärgerte er sich.

Für seine eigene Praxis macht der Leipziger Arzt allerdings eine Einschränkung: „Ich bediene nur die App.“ Den Papierausdruck gebe es bei ihm grundsätzlich nicht. Denn seiner Erfahrung nach gebe es oft Probleme mit verschmierten QR-Codes. Und Drucker und Zubehör seien wegen Lieferproblemen aktuell ohnehin sehr schwer zu bekommen. „Wegen Kosten, Papier und Feinstaub mache ich den Ausdruck nicht“, so Lipp. Patientinnen und Patienten, so seine Erfahrung, ließen sich gut auf die App der gematik ein. Und das, so Lipp, quer durch alle sozialen Schichten.

Das bestätigte auch Stephan Torke, Inhaber der Grund-Apotheke aus dem sächsischen Freital. Die App zu benutzen, sei für die Patientinnen und Patienten überhaupt kein Problem, berichtete er, „wir haben das jetzt bei den Impf-Zertifikaten gesehen, das funktioniert super.“ Menschen, die bei der Installation der App Hilfe benötigten, werde vor Ort geholfen. „Das gehört zu unseren Dienstleistungen als Apotheke.“

Sorgen machte sich der Apotheker aus Freital allerdings um die Stabilität der Datenübertragung, die im ländlichen Bereich nicht überall gewährleistet sei: „Wir müssen sicherstellen, dass unsere Handynetze irgendwann stabil laufen.“ Er wünschte sich von der gematik einen Leitfaden für das Vorgehen bei technischen Ausfällen. Es gehe darum, allen Beteiligten Ängste zu nehmen und den Umgang mit der neuen Technik so einfach wie möglich zu gestalten.

Ganz überwiegend sieht Torke jedoch die neuen Chancen, die mit der Einführung des E-Rezepts verbunden sind. „Wir Apotheker können uns mit den Ärzten wunderbar ergänzen“, meinte er, „wir können Dienstleistungen zusammen anbieten, bei denen der Patient im Mittelpunkt steht.“

Die Kommunikation an die Apotheker- und Ärzteschaft sei „ein ganz wichtiges Momentum“, bestätigte Hannes Neumann, ebenso müssten Versicherte und Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden. Aufklärung sei nötig, könne jedoch nicht allein die Aufgabe der gematik sein. „Da sind wirklich alle Versicherungen und sicherlich auch der Bund gefragt“, forderte er. Es gehe darum, dass das E-Rezept in die Routine eingehe und nicht nur einmal kurz getestet und wieder beiseitegelegt werde. „Das E-Rezept muss“, so Neumann, „nachhaltig in der Praxis ankommen.“

Davon ist man auch beim Praxissoftware-Hersteller CGM Lauer überzeugt. „Es gibt eine breite Informationskampagne bis hin zu YouTube für jedes unserer Softwaresysteme“, erklärte Matthias Leu, Business Development Manager bei CGM, „alle müssen abgeholt werden, auch die Patienten.“

CGM sei mit allen fraglichen Produkten schon „E-Rezept ready“, so Leu, „unsere Tests haben gezeigt, dass es funktioniert“. CGM habe versucht, in der Software das E-Rezept so abzubilden, dass der Arzt sich sofort wiederfindet. „Und das, denke ich, ist uns auch letztendlich gelungen.“ Ausdrücklich begrüßte Leu den Beschluss der gematik zur stufenweisen Einführung in den KV-Bezirken Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe. „Das freut uns. Durch die Erfahrungen in den Testregionen werden wir noch viel lernen.“

Hannes Neumann

gematik GmbH

Hannes Neumann ist seit 2013 bei der gematik GmbH tätig und hat die Konzeption des E-Rezeptes und der gematik App vorangetrieben. Er informiert über die digitalen Prozesse und ordnet die Zusammenhänge entlang der Prozesskette ein.

Dr. Susanne Ozegowski

Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

Dr. Susanne Ozegowski ist bereits seit vielen Jahren im Gesundheitswesen unterwegs. Nach Ihrer Tätigkeit als Geschäftsbereichsleiterin Unternehmensentwicklung der Techniker Krankenkasse (TK), ist sie seit 01.04.2022 die neue Leiterin der Abteilung 5 „Digitalisierung und Innovation“ des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).

Dr. Thomas Lipp

Lipp&Lipp GbR, Lipp & Partner GbR und medikonsil-direkt GmbH

Neben seiner Tätigkeit als niedergelassener Allgemeinmediziner, ist Dr. Thomas Lipp Mitglied der Bundesärztekammer und Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, sowie Vorstandsmitglied der Sächsischen Landesärztekammer. Als Vorsitzender des Hartmannbund Sachsen und Dr. Lipp & Partner richtet er seinen Fokus auf die Zukunft der Telemedizin.

Stephan Torke

Grund Apotheke Freital

Stephan Torke ist als Inhaber der Grund Apotheke in Freital alles andere als ein normaler Apotheker. Durch seine „Rap Songs“ rund um das Thema Pharmazie und das Leben in der Apotheke, ist er in der digitalen Welt als Konnektor zwischen Kunden und Gesundheitswesen eine treibende Kraft.

Sven Pannicke

spectrumK

Sven Pannicke ist Mitglied der Geschäftsleitung und Prokurist bei spectrumK. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen digitale Anwendungen, Forschung und Entwicklung sowie Abrechnungsdienstleistungen. Analytisch, pragmatisch und zugleich kreativ setzt er sich mit den Potenzialen und Chancen der Digitalisierung auseinander. Im Fokus steht dabei stets die nachhaltige Entwicklung des Berliner Unternehmens.

Matthias Leu

CGM Group

Matthias Leu ist seit 2003 bei der CompuGroup Medical AG (CGM) Koblenz beschäftigt. Bis 2006 war Matthias Leu für den Aufbau des Versicherungsgeschäftes der CGM Holding zuständig. 2007 Übernahme der Vorstandsposition für die die Unternehmensbereiche Connectivity, Marketing, Produkt- Projektmanagement der GTI AG-ein Unternehmen der CompuGROUP. Seit 2010 koordiniert Herr Leu als Vice President weltweit die SAM (Software Assisted Medicine) Produkte der CGM.

Panel 2 – Das E-Rezept weitergedacht

Moderation:

  • Ralf König (Vorstand E-Rezept-Enthusiasten e.V. i.Gr.)

Keynote:

  • Dr. Stefan Knupfer (Stv. Vorstandsvorsitzender der AOK Plus)
  • Janine Peine und Carmen Brünig (Steuerberaterinnen bei ETL Advision)

Speaker:innen:

  • Kai Swoboda(Stv. Vorstandsvositzender der IKK classic)
  • Wolfgang Rogalski (Business Management bei BITMARCK)
  • Carmen Brünig (Leiterin Branchenspezialisierung Apotheken bei ETL ADVISION)
  • Frank Böhme (Gründer und Geschäftsführer von scanacs)
  • Stefan Feltens (Geschäftsführer von Shop Apotheke)
  • Britta Marquardt (Geschäftsführung beim BPI – Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V.)
  • Se Ung Kim (Innovations- und Strategiemanager bei AOK Systems)

Den Impulsvortrag zum zweiten Panel des Tages hielt Dr. Stefan Knupfer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Plus. „Wenn es um Digitalisierung geht, stellen wir ganz sicher nicht mehr die Benchmark in Europa und auf der Welt dar“, lautete sein kritisches Eingangsstatement, „sondern hinken mächtig hinterher.“ Aus der Krankenkassenperspektive sei die zentrale Herausforderung, die Prozesse aus Sicht der Versicherten zu denken und zu respektieren. Das E-Rezept sei zwar ein wesentlicher, aber nicht der alleinige Bestandteil der anstehenden Entwicklung.

Angesichts von 800 Millionen Verordnungen pro Jahr im deutschen Gesundheitswesen, so Knupfer, hoffe er deshalb, dass das E-Rezept künftig ein Schlüssel zur zunehmenden Digitalisierung werden könne. Deshalb müsste man sich die Frage stellen, welche weiteren Perspektiven mit dem E-Rezept möglich wären. „Die Krankenkassen entwickeln zunehmend digitale Produkte“, erklärte Knupfer, im Fall der AOK Plus beispielsweise die Gesundheitsassistentin Navida, einen vorgeschalteten Symptomchecker, der intelligente Maßnahmen wie etwa eine Videosprechstunde folgen lässt. Die anschließende Ausstellung eines E-Rezepts wäre eine konsequente Fortsetzung der digitalen Vernetzung. „Das ist das Denken in Kundenreisen“, erklärte Dr. Knupfer, „und nicht nur die isolierte Betrachtung auf das Rezept an sich.“

Mit einem Beispiel verdeutlichte der stellvertretende Vorsitzende der AOK Plus, warum es wichtig ist, digitale Themen mit den Versicherten gemeinschaftlich zu erschließen. So bekämen insulinpflichtige Diabetiker nicht nur Arzneimittelrezepte, sondern in der Regel auch Hilfsmittelrezepte, beispielsweise für die Lanzetten. Es leuchte unmittelbar ein, dass es aus der Nutzerperspektive wünschenswert sei, neben den Arzneimitteln auch die Hilfsmittel über eine elektronische Verschreibung zu beziehen. „Wir sollten solche bestehenden Barrieren schnell überwinden“, appellierte Dr. Knupfer, „und im Gesundheitswesen in einem konstruktiven Dialog bleiben, was denn das Beste für die Menschen ist.“

„Game Changer im Gesundheitswesen“

Im zweiten Panel des Tages diskutierten Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens über das Thema „Das E-Rezept weitergedacht“. Moderator Ralf König, Vorstand des in Gründung befindlichen Vereins „E-Rezept-Enthusiasten e.V.“ freute sich besonders, dass sich mehr als 400 Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter für die Teilnahme am 3. E-Rezept Summit angemeldet haben. Ein wichtiges Zeichen, dass auch bei den Leistungserbringenden das Interesse am E-Rezept wachse, das König einmal mehr als „Game Changer im Gesundheitswesen“ bezeichnete. Es gehe nun darum, herauszufinden, welche Attribute diesen Anspruch tatsächlich rechtfertigten.

Für Stefan Feltens, von Moderator König als „einer der Gewinner des E-Rezepts“ vorgestellt, gibt es da wenig Zweifel. „Der Game Changer ist, dass das E-Rezept ein Katalysator für die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens sein wird“, erklärte der CEO von Shop Apotheke. Das E-Rezept existiere bereits in 24 Ländern der Europäischen Union in der einen oder anderen Form. „Hoffentlich kommt Deutschland jetzt bald als 25. Land hinzu“, so Feltens. Den wesentlichen Nutzen des E-Rezepts sieht Feltens unter zwei Aspekten: Effektivität und Effizienz. „Es werden ja tatsächlich Menschenleben gerettet werden“, erwartet Feltens, weil auch tödliche Medikamentenwechselwirkungen erkannt und vermieden werden können.“ Es werde daher zu sehr viel weniger Krankenhauseinweisungen kommen. Zusätzlich werde es massive Effizienzgewinne geben, die angesichts knapper werdender Geldtöpfe immer mehr gefragt seien. „Wir bewegen heute in Deutschland über 600 Millionen Papierrezepte, die alle bearbeitet werden müssen“, erklärte der Apotheken-Geschäftsführer, „das wird zukünftig sehr viel effizienter werden.“ Auch im Gesundheitswesen werde der Kostendruck steigen.

Eine Studie des Beratungsunternehmens McKinsey habe das jährliche Einsparpotenzial durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen auf über 40 Milliarden Euro beziffert, berichtete Kai Swoboda, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der IKK classic. Nach diesen Berechnungen falle zunächst nur ein Milliarde Euro auf das E-Rezept. Diese Ersparnis komme fast ausschließlich aus der geringeren Zahl von Einweisungen in Krankenhäuser durch Vermeidung von schwerwiegenden Wechselwirkungen. „Das ganze Thema Effizienz, die Verschlankung der Abläufe, der Wegfall von Papier sind bei den Berechnungen noch nicht enthalten“, erklärte Swoboda. „Das ist sicherlich ein weiterer Einsparungsfaktor.“

Carmen Brünig, Leiterin Branchenspezialisierung Apotheken bei der Steuerberatungsgesellschaft ETL Advision, beleuchtete – wie schon in ihrem vorangehenden Impulsvortrag – in der zweiten Panelrunde das Veränderungspotenzial des E-Rezepts aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Das höhere Tempo bei der Abrechnung sei dabei ein wesentlicher Punkt. Es erlaube den Apothekerinnen und Apothekern, die Liquidität viel besser zu gestalten und dadurch die Kontrolle über die Prozesse zu behalten.

Britta Marquardt, Mitglied der Geschäftsführung beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI), rückte die eigentliche Aufgabe des E-Rezepts in den Mittelpunkt: Die Menschen müssten zeitnah, sicher und an Ort und Stelle mit Arzneimitteln versorgt werden. „Es geht nicht um Belieferung, es geht tatsächlich um Versorgung“, erklärte sie, „und das umfasst auch Beratung und Information.“

Für die pharmazeutische Industrie seien drei Aspekte bei der Digitalisierung besonders wichtig, so Marquardt: Erstens müsse die Versorgung nicht nur im städtischen, sondern auch im ländlichen Raum vollständig sichergestellt sein. Zweitens müsse nicht nur das Muster 16, sondern auch das sogenannte grüne Rezept für apothekenpflichtige und nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel als E-Rezept schnell und unkompliziert umgesetzt werden. Und drittens müssten sich die Leistungserbringenden darüber im Klaren sein, dass sich bei ihnen allen die Abläufe ändern werden. „Auch für die Mitglieder meines Verbandes werden sich Neuerungen ergeben“, erklärte Britta Marquardt, „dabei darf der Patient nicht hintenüberfallen.“

Die vielfältigen Veränderungen durch das E-Rezept bestätigte auch Se Ung Kim von AOK Systems. „Wir wollen die Chance nutzen“, so der Innovationsmanager, „durch die durchgängige Digitalisierung, durch digitale Formate, Robotik, und Automatisierung, die Prozesse zu verschlanken.“ So könnten beispielsweise die Plausibilität und die fachliche Prüfung zu den Apothekern verlagert werden, damit mögliche Fehler direkt und nicht später durch eine umständliche Reaktivierung korrigiert würden.

Zum ersten Mal stünden in Echtzeit gesundheitsbezogene Daten zur Verfügung, die beispielsweise Krankenkassen für ihre Disease Management Programme nutzen könnten. „Jetzt ist doch ein wunderbarer Zeitpunkt gekommen“, meinte Kim, „an dem man diese DMP im Rahmen der neuen digitalen Möglichkeiten noch einmal auf den Prüfstand stellt. Jetzt können wir tatsächlich in das Digitalzeitalter einsteigen.“

Direkte Auswirkungen wie einfachere Prozesse und schlankere Abläufe für Versicherte und Krankenkassen erwartete auch Kai Swoboda. Aber „wirklich spannend“ sei das Ganze erst, wenn das E-Rezept in den Rest der Telematik-Infrastruktur eingebunden sei. „Die wesentlichen Stichworte dazu“, ergänzte Swoboda, „sind Vernetzung zur Optimierung der Versorgung, und das Ganze mit Echtzeitdaten. Das haben wir heutzutage noch in keinster Weise.“

Andere Branchen, wie beispielsweise die Reisebranche, seien in diesem Bereich schon bedeutend weiter. Verordnungsdaten, die praktisch in Echtzeit zur Verfügung stünden, könnten Krankenkassen helfen, ein besseres Versorgungsmanagement anzubieten. So könnten durch Empfehlung von Präventionsangeboten manche Krankheiten möglicherweise erst gar nicht entstehen oder Therapien von Krankheiten könnten beschleunigt werden. „Gesundheitsdaten zur Optimierung der Versorgung zu nutzen, das ist für mich der Game Changer“, so Kai Swoboda, „selbstverständlich unter Einhaltung des Datenschutzes.“

Swoboda kam noch einmal auf die bereits erwähnte McKinsey-Studie, die Einsparungspotenzial in Höhe von über 40 Milliarden Euro durch die Digitalisierung ermittelt hatte. Seines Wissens sei ebenfalls nicht mit einberechnet, „dass es insgesamt weniger Krankheiten geben wird, wenn die Behandlungen besser, schneller, effektiver verlaufen.“ Noch immer würden heute viel zu viele Menschen schwer erkranken, was man verhindern könnte, indem man die Daten besser nutzen würde.

Moderator Ralf König verwies bei der Datendiskussion auf das Beispiel Israel. Krankenkassen hätten dort bereits seit 25 Jahren die komplette Medikation und Krankheitsdaten ihrer Versicherten digital vorliegen. So konnte Israel beim Thema Covid-Impfungen sehr schnell reagieren und die Forschung in diesem Bereich rasch aufnehmen. „Um diese Daten aufzuholen, dauert es einfach weitere 25 Jahre in Deutschland“, stellte König fest, „umso wichtiger, dass wir jetzt endlich mit der Digitalisierung beginnen.“

Frank Böhme, Gründer und CEO von scanacs, wurde von Moderator König als „ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung im Gesundheitswesen“ vorgestellt. Böhme berichtete über seine Erfahrungen bei der Erprobung und Einführung des E-Rezepts in den vergangenen Monaten und gab einen Ausblick auf die künftigen Herausforderungen. „Wir befinden uns mitten in der Transformation eines der aufwendigsten Verwaltungsprozesse im deutschen Gesundheitswesen“ stellte Böhme fest. scanacs habe jahrelang auf das Ziel hingearbeitet, den Gesamtprozess zu beschleunigen und durch die Direktabrechnung Sicherheit zu gewährleisten „und zwar nicht nur auf Apotheken-, sondern auch auf Krankenkassenseite“.

In den vergangenen zwölf Monaten, habe man bei scanacs beobachtet, sei in der Branche das Interesse stetig gewachsen, ebenso das Bewusstsein, „dass das E-Rezept nicht nur eine Änderung des Aggregatzustandes bewirkt, sondern sich auf alle Prozesse auswirkt“. So brächte die Direktabrechnung beispielsweise eine erhöhte Sicherheit für Apothekenbei der Abgabe hochpreisiger Medikamente, die dadurch nicht mehr spätere Rechnungskürzungen befürchten müssten. „Sie können jetzt voll elektronisch abrechnen und sofort eine Erstattung erhalten“, erläuterte Böhme, „das hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Liquidität.“

Gerade bei den Retaxationen sah Böhme „großes Potenzial.“ Es gehe aber nicht allein um die Retaxation, es gehe um Zeitersparnis. „Wie viel Zeit können wir einsparen“, so Böhme, „indem wir die Verwaltungsprozesse so verschlanken, dass die Patientinnen und Patienten am Ende davon einen Nutzen haben? Das ist das Entscheidende.“

Als Ausblick auf die Zukunft verwies Frank Böhme auf das Beispiel Schweden. Dort würden heute nur noch drei Prozent aller ärztlichen Verordnungen über Papierbelege abgerechnet, praktisch also nur noch in Notfallszenarien oder für den seltenen Fall, dass jemand kein Handy besitze. „Die Frage ist deshalb: wer von den Apothekenrechenzentren bleibt?“, so Böhme.

Auf die Frage von König, was denn in den kommenden zwölf Monaten zu erwarten sei, antwortete Böhme: „Wir haben in den vergangenen Monaten die ersten E-Rezepte abgerechnet“, berichtete Frank Böhme, „und zwar funktioniert das nicht nur mit Krankenkassen, sondern auch mit dem Notdienstfonds und den Herstellerrabatten. D.h. die Direktabrechnung von E-Rezepten wird vollautomatisch laufen, da bin ich sicher.“

Wolfgang Rogalski, Business Manager beim IT-Dienstleister BITMARCK äußerte die Erwartung, das E-Rezept und E-PA künftig gemeinsam ihre Wirkung entfalten und für die Patientinnen und Patienten damit eine deutliche Vereinfachung im Handling bedeuten könnten. BITMARCK sei bereits jetzt in der Lage, mit der Identität der E-PA auch die E-Rezept-App zu nutzen. Die gematik sei mittlerweile dabei, die entsprechenden Anforderungen zu spezifizieren, sodass eine flächendeckende Integration möglich scheine.

Moderator König griff diesen Gedanken auf und verwies darauf, dass die Verordnungen auf dem E-Rezept beim sogenannten Fachdienst der gematik für 100 Tage verpflichtend gespeichert werden müssen. „Ein großer Nutzen, den wir früher nicht hatten“, lobte König, „diese Daten können dann wahrscheinlich ab 2024 in die E-PA überführt oder vorher schon in der gematik angezeigt werden.“ Auf diesen Wegen könnten die Daten auf Wunsch des Patienten dann auch den behandelnden Ärzten und den Apotheken zur Verfügung gestellt werden. „Das Entscheidende ist, dass wir hier die tatsächlich verabreichten Medikationen der letzten 100 Tage auflisten“, erklärte König. Das könne bei der Erstbehandlung durch einen Arzt, bei der Behandlung im Krankenhaus eine wichtige Informationsbasis sein.

Auch bei der pharmazeutischen Industrie ist das Interesse an derartigen Daten gewaltig. Vertiefte Informationen seien nicht nur für die Erforschung von Arzneimitteln von großer Bedeutung, so Britta Marquardt vom BPI, sondern auch bei der Begleitung von Patientinnen und Patienten im Rahmen der Pharmacovigilanz, immer unter der Priorität des Schutzes der Daten. In Zukunft könnten auch Daten aus digitalen Gesundheitsanwendungen generiert werden, die wiederum in die E-PA einfließen würden und dann mit Arzneimittel- und Medizinproduktedaten kompatibel wären. „Das alles ist eine sehr, sehr große Chance“, urteilte Britta Marquardt.

Für die Apotheken könnten sich ebenfalls neue Chancen ergeben, erklärte Stefan Feltens von Shop Apotheke. Im digitalen Raum könnten sie Zusatzdienstleistungen anbieten, die für die Patientinnen und Patienten Vorteile bringen. Feltens führte Medikationsmanagement, Disease Management Programme und DIGAs an. Durch die heute noch bestehenden „Medienbrüche“ würden solche Angebote für die Versandapotheken, aber auch für die Vor-Ort-Apotheken noch erschwert. „Das wird zukünftig viel fließender, viel einfacher werden“, so Feltens, „da wird das E-Rezept sehr viel bewegen können.“

Frank Böhme von scanacs darauf hin, dass die Verordnungsinformationen durch die bisherigen Abrechnungen bei den Krankenkassen gar nicht ankämen, daher stünden sie auch für die Forschung nicht zur Verfügung. „Diese Lücke jetzt zu schließen“, so Böhme, „wäre für mich schon ein Fundament. Die Schwelle für den Zugang zu diesen Daten müsse gesenkt werden, um einen „Wissenswettbewerb“ im Bereich Medikationsmanagement ins Leben zu rufen, meinte Böhme, und er verwies dabei auf die europäische Dimension des Themas. „Die Daten müssen verfügbar sein, und sie müssen vergleichbar sein“, erklärte der scanacs-Geschäftsführer, „das sind die allernächsten Schritte, die wir aus meiner Sicht jetzt angehen müssen.“

Die Chance durch europäische Datenräume sollten unbedingt genutzt werden, ergänzte auch Kai Swoboda, IKK Classic. Erstmals werde durch die Digitalisierung „eine ganzheitliche Sicht auf die Versicherten“ ermöglicht, „sodass es uns als Krankenkasse gelingen kann, proaktiv ein Versorgungsmanagement und Hinweise für mögliche Teilnahme an Disease Management Programmen anzubieten.“ Allerdings stünde Deutschland noch „am Anfang eines langen Weges“, mahnte Swoboda, „um überhaupt erst mal die Daten, die schon lange zur Verfügung stehen, zusammenzuführen und für eine verbesserte Versorgung zu nutzen.“

„Vielleicht noch der Nachsatz: Mehr Mut und weniger Angst“, schloss Moderator Ralf König das zweite Panel des Tages. Er freue sich darauf, „im nächsten Jahr tatsächlich die erfolgte Umsetzung des E-Rezepts zu feiern.“

Britta Marquardt

Bundesverband Pharmazeutische Industrie e.V.

Die studierte Juristin Britta Marquardt ist Assessorin beim Bundesverband Pharmazeutische Industrie (BPI). Als Mitglied der Geschäftsführung obliegt ihr die Geschäftsfeldleitung für Digitales Leistungsrecht, Medizinproduktrecht und den Krankenhausmarkt.

Stefan Feltens

Shop Apotheke Europe

Als CEO der Shop Apotheke Europe, eine der führenden Online-Apotheken, ist Stefan Feltens direkt in das Geschehen rund um die Einführung des E-Rezeptes involviert. Er verfügt über jahrzehntelange Berufserfahrung im pharmazeutischen Bereich, insbesondere in leitenden Positionen in Europa, USA, Kanada und Israel.

Wolfgang Rogalski

BITMARCK

Wolfgang Rogalski ist in der BITMARCK-Unternehmensgruppe im strategischen Produktmanagement tätig. Dazu gehört die Beobachtung der Gesundheitspolitik und Marktanalyse. Dadurch liegt sein Schwerpunkt in den Themen Digitalisierung und Gesundheitswesen, welche unmittelbar durch das E-Rezept beeinflusst werden.

Frank Böhme

scanacs

Als Gründer und Geschäftsführer von scanacs verfolgt Frank Böhme die Vision von einem Gesundheitswesen, in dem Informationen in Echtzeit und in einer Form verfügbar sind, welche die Entscheidungsfindung maximal beschleunigt. Gemeinsam mit seinem rund 20-köpfigen Team entwickelt er dafür seit 2016 innovative IT-Lösungen zur Verordnungsprüfung in Echtzeit sowie zur Direktabrechnung von Arzneimitteln.

Carmen Brünig

ETL ADVISION

Carmen Brünig ist Expertin für Steuerberatung im Apothekenmarkt und bereichert mit Ihrem Fachwissen die ETL-Gruppe. Durch ihre langjährige Expertise und Erfahrung, kennt sie fachliche Besonderheiten des Apothekenmarktes wie kaum eine andere und leitet bei ETL ADVISION die Branchenspezialisierung für Apotheken. Neben der Beratung der ETL ADVISION Kanzleien, ist Sie auch als Autorin und Referentin für die Bereiche Ausbildung und Fortbildung tätig.

Se Ung Kim

AOK Systems

Als Innovations- und Strategiemanager ist Se Ung Kim seit Juni 2022 für die AOK Systems tätig.

Janine Peine

ETL Advision

Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung im Tagesgeschäft von Steuerkanzleien ist Janine Peine als Branchenexpertin für das Gesundheitswesen bei der Steuerberatungsgesellschaft ETL ADVISION tätig. Dabei steht sie aus der Berliner Zentrale den spezialisierten Partnerkanzleien in Deutschland in allen fachlichen und steuerrechtlichen Fragen zur Seite und ist mit den täglichen Herausforderungen der Gesundheitsunternehmer bestens vertraut. Gemeinsam mit der ETL-Gruppe wird Sie die Zukunft der Steuerberatung im Gesundheitswesen prägen.

Dr. Stefan Knupfer

AOK Plus

Dr. Stefan Knupfer studierte an der Universität Regensburg und promovierte 1993 zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften (Dr. rer. pol.). Im gleichen Jahr begann er seine berufliche Laufbahn bei der AOK Sachsen. Mit der Fusion zur AOK PLUS übernahm er Verantwortung für den Unternehmensbereich Markt und ab 2011 für die Unternehmenseinheit Finanzen/Controlling. Seit Januar 2014 ist Dr. Knupfer Mitglied des Vorstandes der AOK PLUS.

Kai Swoboda

IKK classic

Kai Swoboda ist der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der IKK classic. Vor Antritt dieses Amtes im April 2018 war der studierte Wirtschafts- und Organisationswissenschaftler als Geschäftsführer (COO) der Berliner Median-Gruppe tätig. Der gebürtige Filderstädter blickt auf langjährige Erfahrung im Klinik-Management zurück, unter anderem bei der Ameos-Gruppe, den Kliniken Schmieder und dem Uniklinikum Freiburg.

Teil 2 – Für Anwender:innen & Versicherte

Der Zweite Teil der Online-Veranstaltung richtete sich an alle gesetzlich Versicherten und Patient:innen, die sich mit dem Thema E-Rezept aus Anwender:innen-Sicht vertraut machen möchten.

Gemeinsam mit bekannten Studiogästen wurde Ihnen gezeigt, was Sie mit der Einführung des E-Rezepts erwartet: Was brauchen Sie alles? Wie erhalten Sie ihr Arzneimittel? Wo können Sie das E-Rezept einlösen? Und was passiert mit Ihren Daten?

How to: E-Rezept

Moderation:

  • Peter Escher (bekannt aus Funk und Fernsehen)

Inhalt:

  • Moderierte Live-Diskussion und -Dialoge im TV-Stil
  • Professionelle Video-Einspieler: Patientenreise mit dem E-Rezept
  • E-Rezept Starter Kit: Was brauche ich alles?
  • Verordnung: Wie erhalte ich das E Rezept?
  • E-Rezept einlösen: Wie und wo löse ich es ein?
  • Nach der Einlösung: Was passiert mit meinen Daten?

Der zweite Teil des 3. E-Rezept-Summits am 21. Juni 2022 wandte sich mit einem neu geschaffenen Format erstmals direkt an Patientinnen und Patienten – und damit an alle Versicherten. Unter dem Titel „How to: E-Rezept?“ diskutierte TV-Journalist Peter Escher im Rahmen einer live moderierten Studiosendung mit mehreren Gästen anhand zweier Patientenreisen die praktischen Aspekte und möglichen Mehrwerte des E-Rezepts.

„Meine Patientinnen und Patienten sind nicht die Bedenkenträger in Bezug auf das E-Rezept“, betonte Dr. Martin Deile, Arzt aus Dresden, im Gespräch mit Peter Escher. In seinem Patientenkreis spreche es sich langsam herum, dass er in seiner Praxis „digital arbeitet“, berichtete Dr. Deile. Erste Patienten würden bereits über die E-Rezept-App auf ihrem Handy verfügen und bekämen daher auf ihren eigenen Wunsch die elektronischen Rezepte übermittelt. „Das funktioniert auch sehr gut“, fasste Dr. Deile seine bisherigen Erfahrungen zusammen.

Für alle anderen Patientinnen und Patienten ändere sich zunächst einmal im Ablauf nichts: „Sie bekommen von mir einen Papierausdruck des E-Rezepts und gehen damit zu ihrer Apotheke.“ Seit 1. Mai 2022 habe er exakt 156 solcher E-Rezepte in seiner Praxis ausgedruckt, und nur ein Patient habe damit Schwierigkeiten gehabt, weil es in seiner Apotheke gerade ein technisches Problem gegeben habe. Der an sich paradoxe Papierausdruck des E-Rezepts ist für den Hausarzt nur noch ein Zwischenschritt: „Wenn die Kids von heute älter werden und zum Arzt gehen, werden sie ohnehin nur noch die App benutzen.“

Als „Ausnahme in der Ärzteschaft“ wollte sich der Arzt aus Dresden auf Nachfrage von Moderator Peter Escher nicht bezeichnen. Immer mehr seiner Kolleginnen und Kollegen würden die Arbeitsabläufe digitalisieren. Per Zufall habe er festgestellt, dass er Ende Mai zeitgleich mit einem Gastroenterologen aus der Nachbarschaft „die Faxgeräte ausgeschaltet“ habe. „Wir waren einfach der Meinung, dass das nicht mehr zeitgemäß und sicher ist“, erklärte Dr. Martin Deile.

„Fälschungen praktisch unmöglich.“

Dr. Deile wies noch auf zwei wesentliche Vorteile des E-Rezepts im Vergleich zum bisherigen Verfahren hin: Zum einen sei „das E-Rezept deutlich sicherer. Fälschungen wie bisher sind praktisch unmöglich.“ Und zum anderen bestünde mit dem E-Rezept nun erstmals die Chance, Wechselwirkungen von verordneten Medikamenten zu erkennen. Es sei „eine große Gefahr für Patientinnen und Patienten, dass bisher in Deutschland keinerlei zentrale Registrierung von Arzneimitteln“ zur Verfügung stehe. Mit dem E-Rezept ändere sich das, erklärte Dr. Deile, und für ihn persönlich sei das „sogar mit eines der stärksten Argumente für das E-Rezept“.

Diesen Nutzen des E-Rezepts für Patientinnen und Patienten könne man „gar nicht stark genug herausstellen“, ergänzte Apotheker Ralf König. „Viele Menschen gehen davon aus, dass ihr Arzt weiß, welche Medikamente ihnen von anderen Ärzten verschrieben wurden oder werden“, so König. „Das weiß er aber gar nicht. Wir haben jedes Jahr in Deutschland mehr Tote durch Fälle von unerwünschter Wechselwirkung als im Straßenverkehr.“ Studien hätten ergeben, dass jährlich rund 80.000 Krankenhauseinweisungen durch Wechselwirkungen von Medikamenten erfolgten und etwa 20.000 Todesfälle zu beklagen wären. Durch das E-Rezept erwartet sich der Apotheker eine „massive Verbesserung“ dieser Misere.

„Es ist heute schon für alle Ärztinnen und Ärzte möglich, E-Rezepte auszustellen“, betonte Julia Schäfer, Produktmanagerin bei der gematik. Spätestens Ende des Jahres 2022 werde das E-Rezept flächendeckend ausgerollt, aber ganz werde man wohl auch künftig nicht auf Papierrezepte verzichten können, um beispielsweise für eventuelle Systemausfälle in Arztpraxen oder Apotheken gewappnet zu sein. Zudem könnten Hilfsmittel derzeit noch nicht elektronisch verordnet werden. „Wir werden also noch einige Zeit mit dem rosafarbenen Rezept leben müssen“, erklärte Julia Schäfer, „aber das wird hoffentlich immer weniger.“

Es gehöre zur „Lebensrealität des Jahres 2022, dass wir in praktisch allen Bereichen digital einkaufen“, bestätigte Stefan Schellberg, Chief Digital Officer bei der IKK classic, das „gesamte medizinische Umfeld“ werde da keine Ausnahme bleiben. Dabei möchte Schellberg nicht zwischen Online-Apotheken und Vor-Ort-Apotheken unterscheiden, wie er betonte, „sondern zwischen inaktiven Apotheken und aktiven Apotheken, die mit ihren Kunden gemeinsam die Zukunft gestalten“.

Für den Erfolg der Digitalisierung im Gesundheitswesen sei wichtig, dass sie „ganzheitlich genutzt“ werde, erklärte Schellberg, und dass gesellschaftlich, politisch und in der Umsetzung die Voraussetzungen geschaffen würden, möglichst „alle Beteiligten bei diesem Prozess mitzunehmen“. Niemand dürfe auf der Strecke bleiben.

„E-Rezept so einfach wie das elektronische Bahnticket.“

„Wie nehmen wir manchen Patientinnen und Patienten die Verunsicherung?“, wollte Moderator Peter Escher wissen. Johannes Pleil, Referent der AOK Plus, verwies auf ein anschauliches Beispiel aus der Praxis. „Die E-Rezept-App wird sich durchsetzen wie das elektronische Bahnticket.“ Heute bereits Standard für viele Bahnreisende, aber in den Anfangszeiten des elektronischen Tickets hätten Fahrgäste vielleicht noch einen Papierausdruck in den Zug mitgenommen aus Sorge, die Handy-App könne nicht funktionieren. Ein ähnliches Vorgehen könnte vielleicht skeptischen Patienten bei der Umstellung auf das E-Rezept helfen.

Als eines der zentralen Argumente für das E-Rezept führte Johannes Pleil die Datensicherheit an. „Papierrezepte kann man leicht verlieren, und dann können sie in fremde Hände gelangen“; warnte Pleil, „beim E-Rezept schützt der QR-Code vor unberechtigtem Zugriff.“

Die Krankenkassen unternähmen verstärkte Anstrengungen, um gemeinsam mit ihren Versicherten über die Themen der Digitalisierung ins Gespräch zu kommen. „Alle haben erkannt: Digitalisierung und Internet werden bleiben“, sagte Johannes Pleil von AOK Plus. „Also müssen wir uns über kurz oder lang alle damit beschäftigen.“ Und das gelinge am besten im direkten Gespräch oder bei Online-Veranstaltungen. „Bei uns soll niemand seitenlange Beschreibungen lesen müssen.“

Apotheker Ralf König berichtete von sehr positiver Resonanz bei E-Rezept-Aktionstagen in Apotheken und Arztpraxen. Ziel sei es, die Patientinnen und Patienten zu überzeugen, das E-Rezept von sich aus einzufordern. Ärzte und Apotheker sollten „vor Ort gemeinsam die Basisarbeit machen“, schlug König vor, „und damit die Digitalisierung von unten nach oben vorantreiben.“ Inzwischen habe er selbst in seiner eigenen Apotheke nahezu 1.000 elektronische Verordnungen eingelöst und sei dabei so gut wie auf keinen Kunden gestoßen, der das E-Rezept ablehnte.

Ein positiver Ausblick für die Zukunft.

Banner 3. E-Rezept-Summit

Unterstützer & Sponsoren

ETL Advision

Gold Sponsor

ETL ADVISION ist die spezialisierte Steuer- und Wirtschaftsberatung speziell für Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Pflegedienste, Therapeuten sowie Heil- und Hilfsmittelerbringer. Für Ihre Mandanten übernimmt ETL ADVISION nicht nur die Erstellung von Buchführung, Jahresabschluss und Steuererklärungen, sondern sind Ansprechpartner rund um alle wirtschaftlichen und strategischen Themen des Gesundheitsunternehmers. Als Teil der international agierenden ETL-Gruppe, kann ADVISION zusätzlich auf das Expertenwissen deren Partner aus den Bereichen Recht, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung und Finanzen zurückgreifen.

CGM Lauer

Gold Sponsor

Seit 1950 gehört CGM Lauer zu den Pionieren für Software- und Hardwarelösungen am deutschen Apothekenmarkt. Von Apothekenorganisation über Kundenbindung, bis hin zur Apothekenführung – die Lösungen von CGM unterstützen Apotheken bei sämtlichen Prozessen und vereinfachen so den Apothekenalltag in vielen Bereichen. Um sowohl das E-Rezept als auch andere Mehrwertanwendungen der Telematikinfrastruktur nutzen zu können, bietet der Softwarehersteller passende Pakete für die individuellen Bedürfnisse der Apotheken an und ist damit längst bereit für die Einführung des E-Rezeptes in Deutschland.

AOK Systems

Gold Sponsor

Als Spezialist für integrierte IT-Komplettdienstleistungen mit Schwerpunkt bei den gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen ist die AOK Systems Orchestrator für starke Lösungen von Kundengemeinschaften und Enabler von individuellen Digitalisierungsstrategien. Das langjährige Geschäftsprozess-Know-how in Verbindung mit GKV-Fachwissen und die enge Partnerschaft mit SAP sind einzigartig am Markt.

Shop Apotheke Europe

Gold Sponsor

SHOP APOTHEKE EUROPE ist eine der führenden Online-Apotheken in Europa. Von ihrem Hauptsitz im niederländischen Sevenum versorgt sie Kund:innen in sieben europäischen Ländern mit mehr als 100.000 Originalprodukten. Aktuell vertrauen mehr als 8 Millionen Kund:innen SHOP APOTHEKE EUROPE. Da Pharmazeutische Sicherheit an erster Stelle steht, bietet die Online-Apotheke einen umfassenden pharmazeutischen Beratungsservice. In Hinblick auf die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland expandiert das Unternehmen im Bereich der digitalen Gesundheitsdienstleistungen.

BITMARCK

Silber Sponsor

Als Managed Service Provider im IT-Markt der gesetzlichen Krankenversicherung treibt BITMARCK die Digitalisierung in der Branche und bei seinen Kunden mit innovativen Produkten, Lösungen und Services voran. Grundlage hierfür ist der GKV-Softwarestandard BITMARCK_21c|ng, der bei den angeschlossenen Krankenkassen im Einsatz ist. Kunden der Unternehmensgruppe sind die Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie die DAK-Gesundheit und weitere Ersatzkassen – über 30.000 Mitarbeiter und rund 25 Millionen Versicherte in der GKV profitieren von den IT-Dienstleistungen von BITMARCK, mehr als 80 Prozent der deutschen gesetzlichen Krankenkassen sind Kunden der Unternehmensgruppe.

spectrumK

Silber Sponsor

spectrumK ist ein führender Partner der GKV und gestaltet die Zukunft und Gegenwart der Versorgung aktiv mit. Insgesamt vertrauen über 90 Prozent der gesetzlichen Krankenkassen auf die Leistungen und die Qualität von spectrumK. Das umfangreiche Portfolio von spectrumK umfasst intelligente Dienstleistungen für die Bereiche Arzneimittel, Abrechnung und Prüfung, Hilfsmittel, Versorgung, Pflege, Recht und Vergabe und Versorgungsforschung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von digitalen Lösungen für ein zukunftsgerechtes Gesundheitssystem. In enger Kooperation mit scancas vernetzen wir die GKV und die Apotheken. Gemeinsam treiben wir Innovationen rund um die elektronische Rezeptabrechnung voran.

IKK classic

Silber Sponsor

Als größte deutsche Innungskrankenkasse nimmt die IKK classic die Gesundheit von über 3 Millionen Menschen und knapp 403.000 Firmenkunden in die Hand. Mit über 6.700 Mitarbeitenden an 160 Standorten gestaltet die IKK classic die Gesundheit von morgen und ist dabei weit mehr als nur eine Krankenkasse. Seit dem 01. Februar 2022 ist die IKK classic starker Partner von scanacs und setzt damit ein Zeichen für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Schlehen Apotheke

Silber Sponsor

Die Schlehen-Apotheke ist seit 1992 ein etabliertes Gesundheitsunternehmen mit mittlerweile über 70 Mitarbeitern. Zum Portfolio der Schlehen OHG gehört, neben Krankenhausversorgung und Versandhandel, auch die Sterilherstellung. Durch individuelle Infusionstherapien, richtet sich das Beratungs- und Betreuungsangebot der Apotheke auch an Krebspatienten und deren Angehörige. Als Partner von scanacs ist der E-Rezept Pionier bereits Vorreiter in Sachen E-Rezept und setzt damit ein Zeichen für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Bundesverband Pharmazeutische Industrie e.V.

Silber Sponsor

Seit über 70 Jahren setzt sich der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie dafür ein, dass Patient:innen eine Vielfalt an hochwertigen Arzneimitteln zur Verfügung steht. Die Grundlage dafür bietet eine leistungsfähige Pharmaindustrie in Deutschland und Europa, für welche sich der BPI als Interessenvertretung für mehr als 270 Mitgliedsunternehmen stark macht. Als anerkannte Partner für Politik, Öffentlichkeit, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft setzt sich der BPI auch für die Digitalisierung des Gesundheitswesens ein und erarbeitet Lösungsvorschläge aus Sicht der industriellen Gesundheitswirtschaft.

BD Rowa

Silber Sponsor

BD Rowa™ steht für innovative und zuverlässige Produkte rund um die Arzneimittellogistik. Als Vorreiter im Bereich Automatisierung und Digitalisierung entwickelt und fertigt das Unternehmen am Hauptsitz Kelberg (Deutschland) Lösungen für Apotheken, Krankenhäuser, die pharmazeutische Industrie und Blisterzentren. Weltweit engagieren sich 800 Mitarbeiter für die kompetente und zuverlässige Betreuung der Kunden. Rowa gehört zum globalen Medizintechnikunternehmen Becton Dickinson (BD). Unsere gemeinsame Vision: die Gesundheitsversorgung sicher und zukunftsfähig zu gestalten.

Schneider + Partner

Silber Sponsor

Die Schneider + Partner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft ist ein unabhängiges und partnergeführtes Unternehmen an den Standorten Dresden, Chemnitz und München. Die Kanzlei betreut mehr als 2.000 Unternehmen und Institutionen aller Rechtsformen sowie Privatpersonen. Schneider + Partner zeichnet sich durch seine besonderen Branchenkompetenzen in den Bereichen Gesundheit + Life Science, Apotheken, Automotive und der Öffentlichen Hand aus.

Central-Apotheke Falkenstein

Bronze Sponsor

Die Central-Apotheke Falkenstein ist ein wahres Familienunternehmen und vereint zwei Generationen unter einem Dach. Unter der Leitung von Apotheker Robert Herold zeichnet sich der scanacs E-Rezept Pionier vor allem durch seinen taggenauen Lieferservice und soziales Engagement aus. Die Beratungsschwerpunkte der Central-Apotheke liegen im Bereich Onkologie, Schmerztherapie und Hautpharmazie. Als innovative Apotheke erfolgten bereits im letzten Jahr Investitionen um die Versorgung der Patient:innen auch in Zukunft sicherzustellen. Gemeinsam sind wir bereit für den Weg in ein digitales Gesundheitswesen.

solvena – INSIGHT Health

Bronze Sponsor

Seit über 20 Jahren sammelt und verarbeitet INSIGHT Health mit einem Experten-Team aus den Bereichen Gesundheitsmarkt, Data Science und Big Data Analysis Gesundheitsdaten. Diese Daten werden für verschiedenste Partner auf dem Markt individuell aufbereitet. Neben Unternehmen der Pharmaindustrie zählen auch Apotheken, Ärztevereinigungen, Krankenversicherungen sowie wissenschaftliche und politische Institutionen zu ihren Kund:innen. Der neue intelligente Datenservice Solvena setzt den Fokus auf die Entwicklung klarer Lösungen für den wirtschaftlichen Erfolg in der Apotheke und bietet smarte Lösungen zur individuellen Preisbestimmung.

KNAPP Smart Solutions / Apostore

Bronze Sponsor

KNAPP Smart Solutions ist eine Tochterfirma der KNAPP AG, einem Technologieunternehmen, welches Systeme für die Lagerautomation entwickelt und realisiert sowie Lagerlogistik-Software für die gesamte Lieferkette der Pharmaindustrie liefert. Durch die Vielfalt ihrer Apostore Automatenmodelle und digitalen Produkte bieten sie passende Lösungen, welche individuell auf die Anforderungen von Apotheken zugeschnitten werden. Durch ihr starkes Technologieportfolio, ihre Branchenkenntnis und Lösungskompetenz, gehört KNAPP zu den führenden Anbietern für Intralogistik und Lagerautomation für verschiedenste Branchen.

Novo Nordisk

Bronze Sponsor

Novo Nordisk ist ein weltweit führendes Unternehmen im Gesundheitswesen, das 1923 gegründet wurde und seinen Hauptsitz in Dänemark hat. Unser Anspruch ist es, Veränderungen voranzutreiben, um Diabetes und andere schwerwiegende chronische Krankheiten wie Adipositas und seltene Blut- und Stoffwechselerkrankungen zu besiegen. Dafür arbeiten wir an wissenschaftlichen Innovationen bis hin zur Heilung von Krankheiten. Wir fördern den Zugang zu unseren Produkten für Patientinnen und Patienten weltweit und engagieren uns aktiv für Prävention. Novo Nordisk beschäftigt circa 49.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 80 Ländern und vermarktet seine Produkte in rund 170 Ländern. Deutschlandweit sind circa 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Novo Nordisk tätig, rund die Hälfte davon am Hauptsitz in Mainz.

gematik

Unterstützer

Die gematik trägt die Gesamtverantwortung für die Telematikinfrastruktur (TI), die zentrale Plattform für digitale Anwendungen im deutschen Gesundheitswesen. Mit der Definition und Durchsetzung verbindlicher Standards für Dienste, Komponenten und Anwendungen in der TI gewährleistet die gematik, dass diese zentrale Infrastruktur sicher, leistungsfähig und nutzerfreundlich ist und bleibt

AOK Plus

Unterstützer

Die AOK PLUS steht mit ihren Versicherten für das entscheidende PLUS an Sicherheit, Erfahrung und Vertrauen und eine Leistung, die weit über das hinausgeht, was der Gesetzgeber fordert. Mit mehr als 3,3 Millionen Versicherten betreut die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen inzwischen beinahe jeden Zweiten in den beiden Freistaaten. Ca. 150.000 Firmenkunden der Region schenken ihr Vertrauen der AOK PLUS. Damit ist sie hier die größte und in ganz Deutschland derzeit die sechstgrößte gesetzliche Krankenkasse.

Viactiv

Unterstützer

Als Deutschlands sportliche Krankenkasse begleiten wir unsere Versicherten auf dem Weg in ein aktiveres Leben. Denn wir sind uns sicher, dass es sich lohnt, die eigene Gesundheit aktiv in die Hand zu nehmen. Mit unseren Angeboten gestalten Sie Ihren Alltag ganz einfach gesünder. Dabei halten wir Ihnen stets den Rücken frei – mit einem Rundum-Service, der mehrfach ausgezeichnet wurde. Wir versichern bereits rund 720.000 zufriedene Kunden und machen unsere Arbeit aus Überzeugung. Lassen auch Sie sich überzeugen!

Meet-The-Expert: Fragen an die Experten

Als letzter Programmteil des 3. E-Rezept-Summits schloss sich eine Fragerunde mit Experten an, die von Frank Böhme, Gründer und Geschäftsführer von scanacs, moderiert wurde. Die Fragerunde war sowohl für Fachpersonen als auch Versicherte zugänglich.

Weitere FAQs des dritten E-Rezept-Summits finden Sie hier!

Klare Antwort von Stefan Schellberg, Chief Digital Officer der IKK classic: „Das ist nicht möglich – außer in Notfällen, in denen beispielsweise die Telematik-Infrastruktur beim Arzt nicht funktioniert.“ Das E-Rezept müsse „nicht digital genutzt“ werden, betonte Schellberg nochmals, „man kann es auch als Papier ausdrucken und dann mitnehmen“.

Moderator Böhme wies darauf hin, dass die Abrechnung des E-Rezepts als hoheitliche Aufgabe zu sehen sei, die im Gesetz geregelt ist. „Das heißt, man muss im Prinzip keine Zustimmung zur Verarbeitung der Sozialdaten dort bei dem Patienten einholen“, betonte Böhme. Unabhängig davon müsse der Prozess selbstverständlich DSGVO-konform sein.

Apotheker Ralf König verwies in diesem Zusammenhang auf Erfahrungen mit sogenannten Datenspenden in Zeiten der Pandemie. „Man ging davon aus, dass etwa 50.000 Menschen das Angebot nutzen. Es waren in den ersten zwei Wochen aber schon 500.000.“ Wenn man den Nutzen erkläre, so Königs Erkenntnis, ist die Bevölkerung auch bereit, eigene Daten zur Verfügung zu stellen“. Deren anonyme Verarbeitung sei die Voraussetzung.

Stefan Kurth von Schneider+Partner, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater berichtete, dass das Thema IKS mit den Mandanten schon seit Jahren im Rahmen der sogenannten Verfahrensdokumentation aufgegriffen würde. Den Aufwand für eine ordnungsgemäße Verfahrensdokumentation taxierte er auf zwei bis drei Tage. „Es gibt einen Teil, der das Warenwirtschaftssystem abbildet, zum anderen gibt es das ganze Belegwesen“, erklärte Kurth. „Und zusätzlich gibt es einen weiteren Teil, den Weg über die Schnittstelle zwischen Warenwirtschaft und Buchführung. Im Einzelfall sei „sehr viel individuelle Abstimmung erforderlich, um das ordnungsgemäß zu beschreiben“.

Apotheker Ralf König, Vorstand des Vereins „E-Rezept-Enthusiasten“ e. V. (i. Gr.): „Wenn ein Patient ein E-Rezept über die gematik-App übermittelt, kann der Apotheker beispielsweise über eine Chatfunktion mit ihm kommunizieren und klären: gibt es Fragen zum Medikament und seiner Anwendung?“ Dies könne natürlich auch am Telefon oder in einem Videoformat geschehen“, erklärte König. „Das sind nur einige der Möglichkeiten, weiterhin die Beratung und Information zum Arzneimittel sicherzustellen.“

Apotheker Ralf König: „Apotheken müssen sich aktiv in der gematik oder im Portal des Deutschen Apothekerverbands freischalten, um anzuzeigen, dass sie „E-Rezept ready“ sind. Diese Information ist öffentlich zugänglich. Bei Arztpraxen gebe es diese Freischaltung nicht, erklärte König. Ob eine Arztpraxis bereits „E-Rezept ready“ ist, lasse sich daher nur im direkten Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin klären.

Es gebe derzeit mehr als hundert Praxisverwaltungssysteme (PVS), erklärte Dr. Martin Deile. Die meisten müssten wohl als veraltet angesehen werden, beklagte der Hausarzt aus Dresden, und das, obwohl „alle seit zwei Jahren“ wüssten, dass das E-Rezept kommen werde. Einige der veralteten PVS hätten sich zum 1. Juli 2022 von Markt abgemeldet, sodass manche seiner Kollegen rasch Ersatz beschaffen mussten, berichtete Deile. Nur einige wenige PVS-Anbieter seien hoch motiviert, sich mit ihren Systemen auf die neuen digitalen Prozesse einzustellen. Von seinen Kollegen würde er sich wünschen, dass sie ihren PVS-Anbietern „mehr auf die Füße treten“. Es brauche jetzt „einfach mehr Druck auf den Markt“, meinte Deile.

Die PVS und Apothekenverwaltungssysteme (AVS) kämen mehrheitlich noch aus einer Zeit, ergänzte Apotheker Ralf König, „in der es um die Verwaltung der Praxis und der Waren in der Apotheke ging“. Diese Systeme müssten jetzt weiterentwickelt werden zu Systemen, bei denen die Menschen im Mittelpunkt stünden. König: „Das ist es, was wirklich zählt.“

„Wir sind erst am Beginn einer Entwicklung, die große Veränderungen in den Prozessen bringen wird“, schloss Moderator Frank Böhme die Fragerunde, „bei den Leistungserbringern, den Krankenkassen sowie den Patientinnen und Patienten.“

FAQ

FRAGEN ZU ABRECHNUNGSPROZESSEN

Hier finden Sie die Fragen, welche während des dritten E-Rezept-Summits live oder über das Chat-Tool bei uns eingegangen sind.

Mit dem E-Rezept ist die Abrechnung ein rein technischer Prozess. Viele aufwendige Bearbeitungsschritte vom Muster16 entfallen. Apotheken sind somit in der Lage mit geeigneten Software Lösungen wie z.B. der scanacs Direktabrechnung eigenständig mit Krankenkassen abzurechnen. Die Beauftragung eines Rechenzentrums ist zur Abrechnung von E-Rezepten nicht zwingend notwendig. Weitere Informationen zur Direktabrechnung finden Sie hier: https://scanacs.de/direktabrechnung/

Die Daten werden aus der Warenwirtschaft der Apotheke über APO-TI an das übertragen. Jede Apotheke sollte mit dem Anbieter der Apothekenwarenwirtschaft besprechen, wie die Übertragung an das betreuende Apothekenrechenzentrum erfolgt.

Bei der Direktabrechnung von E-Rezepten über die scanacs- Plattform werden alle übertragenen E-Rezepte angezeigt und geprüft. Fehlerfreie Rezepte können einzeln oder gesammelt abgerechnet und die Daten an den jeweiligen Kostenträger übermittelt werden. Vom Kostenträger wird der Dateneingang bestätigt.

Das technische Verfahren ist für beide Prozesse in der Richtlinie zum Datenaustausch zwischen Kostenträgern und Leistungserbringern beschrieben. Detaillierte Informationen finden Sie unter: www.datenaustausch.de.

Auch beim E-Rezept kann es zu Retaxationen kommen, mithilfe der Echtzeitprüfung von scanacs lassen sich diese jedoch minimieren oder sogar vollständig vermeiden. Sollte es Beanstandungen der Kasse geben, erhält die Apotheke weiterhin ein Anschreiben und kann Einspruch einlegen.

Die Abgabe des Medikaments muss bis zum Ende des nächsten Werktages quittiert werden. Der Countdown startet also erst, wenn der Patient sein Medikament erhalten hat (und nicht wenn das E-Rezept in der Apotheke eintrifft). DAV und GKV-SV haben sich auf diese Frist geeinigt (in der Abrechnungsvereinbarung). Die Quittierung/Signatur muss stattfinden, damit eine Apotheke belegen kann, dass Sie das Medikament abgegeben hat und somit das Geld dafür auch von der Krankenkasse erstattet bekommt.

FRAGEN ZU DATENSCHUTZ UND RECHTLICHEN THEMEN

Seit dem 1. Januar 2022 sind Ärzte und Zahnärzte, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen oder in Einrichtungen tätig sind, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen oder in zugelassenen Krankenhäusern, Vorsorgeeinrichtungen oder Rehabilitationseinrichtungen tätig sind, verpflichtet, Verordnungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln elektronisch auszustellen. Die Verpflichtungen gelten nicht, wenn die elektronische Ausstellung oder Übermittlung von Verordnungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln oder von Arzneimitteln nach § 3a Absatz 1 der Arzneimittelverschreibungsverordnung aus technischen Gründen im Einzelfall nicht möglich ist.

Doch wie geht es nach der Testphase weiter? Diese Frage wurde von den Gesellschaftern der gematik am 31.05.2022 einstimmig beantwortet:

  • Ab dem 01.09.2022 müssen alle Apotheken bundesweit das E-Rezept einlösen können.
  • Ab dem 01.09.2022 wird das E-Rezept, hochlaufend zu einem flächendeckenden Verfahren, in einzelnen Regionen eingeführt. Den Start machen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein. Dabei sind Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser gleichermaßen eingebunden. Die regionalen Verbände werden Ihre Mitglieder bei der flächendeckenden Einführung des E-Rezepts unterstützen. Dabei erhalten Sie Unterstützung aus der Industrie und von der gematik.
  • Weitere Regionen folgen voraussichtlich im zweiten Quartal in 2023.

Ob Ihr PVS bereit für das E-Rezept ist, können Sie hier einsehen: https://www.ti-score.de/e-rezept.

Patient:innen können bei der Verordnung frei entscheiden, in welcher Form (digital oder als Ausdruck) sie das E-Rezept erhalten möchten. Zudem haben sie weiterhin freie Apothekenwahl. Der Token des E-Rezepts, sowie einige Informationen zum Arzneimittel werden auf dem Gerät des Patienten gespeichert. Die Daten des E-Rezeptes liegen verschlüsselt auf den Servern der Telematikinfrastruktur, welche in einem gesicherten Rechenzentrum stehen. Nach 100 Tagen werden automatisch alle E-Rezepte gelöscht. Da es sich hierbei um einen vom Gesetzgeber vorgegebenen Prozess handelt, gibt es für Patient:innen keine Möglichkeit die Datenverarbeitung im Rahmen der Verordnung und Leistungsabrechnung auszuschließen.

Nur Sie, die/der verordnende/-r Ärztin/Arzt und die Apotheke, der Sie per E-Rezept-App oder Ausdruck den Zugriff erlaubt haben, können Ihre Daten einsehen. Da es sich hierbei um einen vom Gesetzgeber vorgegebenen Prozess handelt, gibt es für Patient:innen keine Möglichkeit die Datenverarbeitung im Rahmen der Verordnung und Leistungsabrechnung auszuschließen.

Bei Ausfall des Internets wird das Papierrezept weiterhin als „Auffangnetz“ zur Verfügung stehen. Die für die Abrechnung relevanten Daten werden entweder in der Warenwirtschaft der Apotheke, beim Apothekenrechenzentrum oder im Fall einer Direktabrechnung auf der scanacs-Plattform gespeichert.

Alle Infos zur steuerrechtlichen Betrachtung finden Sie in unserem Whitepaper mit ETL ADVISION: https://scanacs.de/news/whitepaper-von-etl-advision-und-scanacs/ 

FRAGEN ZU TECHNISCHEN THEMEN

Die Desktop-Anwendung zum E-Rezept kann hier (https://apps.microsoft.com/store/detail/erezept/9NMLLBN5XJ02?hl=de-de&gl=DE) heruntergeladen werden. Voraussetzungen hierfür ist mindestens Windows 7. Die Download-Links für Linux und MAC folgen in Kürze.

Die Daten des E-Rezepts werden verschlüsselt auf Servern der sogenannten Telematikinfrastruktur gespeichert, die in einem gesicherten Rechenzentrum stehen. Sie werden automatisch 100 Tage, nachdem Sie das Rezept eingelöst haben, gelöscht.

Eine umfangreiche Checkliste zu den Voraussetzungen finden Sie hier: https://www.gematik.de/anwendungen/e-rezept/praxen.

Einen Überblick der Voraussetzungen finden Sie hier: https://scanacs.de/wp-content/uploads/Onboarding-Checklist.pdf .

Ja, laut GKV-Spitzenverband sind alle 97 Kassen in der Lage, elektronische Verordnungen abzurechnen.

FRAGEN ZUM FAHRPLAN E-REZEPT

Zu den Qualitätskriterien für die aktuell laufende bundesweite Testphase gehören:

  • Ein hoher Anteil der PVS-/ZPVS/-AVS-Systeme hat bereits E-Rezepte empfangen/bearbeitet
  • Hohe nachgewiesene Verfügbarkeit der zentralen Dienste (Fachdienst E-Rezept und IDP)
  • Alle Krankenkassen müssen das E-Rezept annehmen können
  • Es existieren keine abrechnungsverhindernden Gründe für E-Rezepte
  • Es werden keine schweren Fehler festgestellt
  • 30.000 E-Rezepte müssen abgerechnet sein

Alle Informationen zum Test-E-Rezept finden Sie hier: https://www.gematik.de/anwendungen/e-rezept/bundesweitetestphase#c2028.

Umfangreiche Informationen inklusive Antworten auf häufig gestellte Fragen rund ums E-Rezept finden Patienten unter https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/. Die gematik hat für Versicherte zudem einen Informationsflyer in einfacher Sprache bereitgestellt: https://www.gematik.de/media/gematik/Medien/ERezept/Dokumente/gematik_Flyer_eRezept_LS_V08.pdf. Weitere Aufklärungsmaßnahmen sind vom Bundesministerium für Gesundheit geplant.

scanacs hat einen Erklärfilm für Patientinnen und Patienten zur E-Rezept-Patientenreise produziert. Gern können Sie diesen für die Aufklärung Ihrer Kundschaft verwenden. Bei Interesse schreiben Sie uns einfach an info@scanacs.de. Weitere Informationen finden Sie unter www.scanacs.de.

Die Fachanwendung E-Rezept soll um weitere Rezepttypen (bspw. Heilmittel, Hilfsmittel, T-Rezepte oder BtM-Rezepte) erweiterbar sein. Diese Erweiterungen erfolgen in Folgestufen.

FRAGEN ZUR ANWENDUNG DES E-REZEPTS

Apotheker:innen haben die Möglichkeit, bestimmte Änderungen an der Verordnung vorzunehmen. Dazu ist in den meisten Fällen eine Arztrücksprache notwendig, welche im E-Rezept vermerkt werden muss. Korrekturmöglichkeiten der Apotheker:innen finden Sie hier: https://simplifier.net/erezeptabgabedaten/dav-cs-erp-artrezeptaenderung.

Sollte ein Token nicht lesbar sein, muss der Arzt, welcher das E-Rezept ausgestellt hat, kontaktiert werden und diesen ggf. erneut ausdrucken. Wir empfehlen, die Patient:innen auf die Möglichkeiten der E-Rezept-App hinzuweisen: https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/app.

In Zukunft soll ein grenzüberschreitender Austausch der Gesundheitsdaten in Europa möglich sein. Die gematik erarbeitet aktuell mit den beteiligten Akteuren Lösungen, so dass deutsche Patient:innen ihre Rezepte auch im europäischen Ausland einlösen können. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/deutsche-e-rezepte-im-eu-ausland-einloesen-126355/.

FRAGEN ZUR ANWENDUNG FÜR VERSICHERTE

Die E-Rezept-App der gematik kann auch genutzt werden, wenn keine Gesundheitskarte mit NFC vorliegt. Folgende Grundfunktionalitäten der App stehen auch dann zur Verfügung: Rezeptcode einscannen und speichern (für sich selbst oder eine andere Person, zum Beispiel das Kind oder die Mutter) und E-Rezept in einer Apotheke einlösen.

Die kostenlose E-Rezept-App der gematik ist in den gängigen App-Stores erhältlich. Um alle Funktionen der App nutzen zu können, benötigen Versicherte neben einem NFC-fähigen Smartphone mit aktuellem Betriebssystem und Internetverbindung eine NFC-fähige elektronische Gesundheitskarte inklusive PIN, die sie bei ihrer Krankenkasse beantragen müssen. (https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/app)

Die E-Rezept-App der gematik kann auch ohne NFC genutzt werden. Folgende Grundfunktionalitäten der App stehen auch dann zur Verfügung: Rezeptcode abfotografieren, einscannen und speichern (für sich selbst oder eine andere Person, zum Beispiel das Kind oder die Mutter) und E-Rezept in einer Apotheke einlösen.

Eine Übersicht der Ärzt:innen, welche E-Rezepte ausstellen ist aktuell noch nicht verfügbar. Wenn Sie ein E-Rezept einlösen wollen, finden Sie hier eine Übersicht der Apotheken, welche bereits E-Rezept-Ready sind: https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/apothekensuche.

Das blaue Rezept für Privatversicherte gibt es zunächst weiter in Papierform. Doch auch Privatversicherte sollen zukünftig Zugang zum E-Rezept bekommen. Hierzu werden aktuell zwischen der gematik GmbH und dem Verband der Privaten Krankenversicherung die technischen Voraussetzungen geschaffen. Erste Krankenversicherungen wollen Ende 2022/Anfang 2023 starten (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/06/01/wann-kommt-das-e-rezept-fuer-die-pkv).

Grundsätzlich sind Rezeptzuweisungen von Ärzten an Apotheken verboten. Eine Unterscheidung zwischen analogen und digitalen Verordnungen gibt es nicht. Ausnahmen sind etwa parenterale Zubereitungen oder Zytostatika, die nur bestimmte Apotheken herstellen können.

Aktuelle Informationen

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