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Direktabrechnung in der Praxis: „Die Rezeptkontrolle ist jetzt einfacher – aber die vielen Geldeingänge muss man im Blick behalten“

Wie verändert die Direktabrechnung mit scanacs den Apothekenalltag? Julia Hillert leitet die Apotheke an der Voltmannstraße und die Apotheke am Klösterchen in Bielefeld. Seit Sommer 2024 hat sie die Rezeptabrechnung in Ihren Apotheken neu aufgestellt und rechnet E-Rezepte nun direkt mit scanacs ab. Im Interview berichtet Sie über Ihre Erfahrungen mit der Umstellung auf die scanacs-Direktabrechnung. Sie spricht über Vorteile wie die verbesserte Liquidität, die effiziente Rezeptkontrolle und ihren Umgang mit Herausforderungen in der Praxis. Ein ehrlicher Erfahrungsbericht für Apotheken, die über eine digitale Abrechnung nachdenken.

scanacs: Hallo Frau Hillert und herzlich willkommen zum Interview. Zu Beginn eine allgemeine Frage: Wie ist die Rezeptkontrolle und -abrechnung bei Ihnen in den Apotheken organisiert?

Julia Hillert: Im Allgemeinen prüfen wir täglich alle Papierrezepte vom Vortag mit unserem Abrechnungsprogramm. E-Rezepte übertragen wir mehrfach am Tag. Der Apotheker, der überträgt, ist bei uns auch für die Kontrolle zuständig. Das umfasst beispielsweise auch den Austausch mit scanacs zu den Prüfhinweisen. Ich kümmere mich um die Buchführung.

scanacs: Warum haben Sie sich für die Direktabrechnung mit scanacs entschieden?

Julia Hillert: Ich habe durch die ELAC Apothekenkooperation von scanacs erfahren. Ich finde die Idee dahinter, dass die Abrechnung taggleich sein kann, sehr smart. Außerdem probiere ich gern neue Dinge aus. Zudem war ich mit der Rezeptkontrolle bei meinem bisherigen Abrechner unzufrieden.

scanacs: Haben sich Ihre internen Abläufe verändert, seit dem Sie direktabrechnen?

Julia Hillert: Nein. Die Abläufe sind gleichgeblieben, nur eben mit anderen Portalen.

scanacs: Wie beschreiben sie die Umstellung auf die Direktabrechnung? Welche Schritte waren nötig?

Julia Hillert: Ich bin zuerst über ein separates IK eingestiegen und habe vor Kurzem auf die Kombi-Lösung umgestellt. Dazu haben wir in der Warenwirtschaft einfach wieder mein altes IK hinterlegt. Das war nicht schwierig.

scanacs: Wie Sind ihre bisherigen Erfahrungen mit der scanacs-Direktabrechnung?

Julia Hillert: Ich habe schon unterschätzt, wie viele Positionen auf das Konto eingehen. Das bindet natürlich auch Kapazitäten, weil es kontrolliert werden muss. Schwierig ist es vor allem, wenn bei der Erstattung kein Bezug auf die Rechnungsnummer oder Ähnliches genommen wird. Deshalb habe ich mich jetzt dazu entschieden, ein separates Konto für die Direktabrechnung zu nutzen. So kann ich die Geldeingänge besser zuordnen und behalte den Überblick. Mit der integrierten DATEV-Schnittstelle sollte sich der Prozess erheblich erleichtern.

In Hinblick auf die Rezeptkontrolle geht es jetzt einfacher und schneller – sowohl in der Warenwirtschaft direkt, als auch im scanacs-Portal. Bei scanacs gefällt mir besonders, dass ich die Rezepte abhaken kann, die ich bereits kontrolliert habe.

Außerdem bekommt man durch die Direktabrechnung auch mal ein Gefühl für Herstellerabschläge. Das gab es ja so bislang gar nicht.

scanacs: Was sind aus ihrer Sicht die Vorteile der Direktabrechnung?

Julia Hillert: Das ist hauptsächlich die Liquidität. Vor allem in Hinblick darauf, wie viele Hochpreiser man hat.

scanacs: Und wie sind Ihre Erfahrungen in Bezug auf die Zahlungsmoral der Krankenkassen?

Julia Hillert: Einige Krankenkassen zahlen sehr schnell, also innerhalb der 10 Tage. Aber bei der Direktabrechnung funktioniert das ganz gut. Die Herausforderung für mich war eher die Auszahlung durch das AZ Nord, die erst zum 20. des Folgemonats erfolgt. Ich habe unterschätzt, wie viel das ausmacht, gerade wenn man noch sehr hochpreisige Papierrezepte hat. Das sollte man sich gut durchrechnen.

scanacs: Mit einer Flexibilisierung der Rezeptabrechnung, z. B. durch eine wöchentliche Direktabrechnung, entspannt sich die Lage zunehmend, umso mehr Krankenassen zustimmen. Müssen Sie aktuell dennoch Vorfinanzierung leisten?

Julia Hillert: Nein.

scanacs: Haben Sie schon Retaxationen bekommen seit dem Sie mit scanacs direktabrechnen?

Julia Hillert: Nein, bis jetzt noch nicht.

scanacs: Was würden Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen raten, die noch unsicher in Bezug auf Direktabrechnung sind?

Julia Hillert: Schauen Sie sich das in Ruhe an und wägen Sie es für Ihre eigenen, internen Abläufe ab. Dass ist das Entscheidende. Man muss auch ganz klar sagen: rechnen. Überlegen Sie, was bedeutet das an Kostenunterschied für mich.

scanacs: Was wünschen Sie sich für die Zukunft in Bezug auf Ihre Rezeptabrechnung?

Julia Hillert: Die wöchentliche Abrechnung finde ich ganz gut. Schade ist allerdings, dass das nur die E-Rezepte betrifft. Da würde ich mir wünschen, dass Ärzte hier mehr auf Digitalisierung setzen.

scanacs: Was macht für sie scanacs als Abrechnungsdienstleister besonders?

Julia Hillert: Klar, ihr seid die einzigen, die aktuell die wöchentliche Direktabrechnung anbieten. Die Plattform an sich gefällt mir auch sehr gut. Produktfeedback wird sehr schnell umgesetzt und es ist sehr transparent. Zudem finde ich die zusätzliche Retaxsicherheit super.

scanacs: Bitte bewerten Sie auf einer Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 5 (sehr zufrieden) Sternen, wie zufrieden sie mit scanacs sind.

Julia Hillert: 4 Sterne.

Die E-Rezept-Abrechnung läuft nun wesentlich besser und die Retaxsicherheit hat sich erhöht. Das Manko ist die Auszahlung bei der Papierabrechnung. Man erreicht allerdings immer jemanden oder es meldet sich schnell jemand zurück.

scanacs:  Vielen Dank für das Interview!

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